TG_No.: 363 / Nr.4 im März 2023 / See5 / Uhrzeit: 9:15Uhr/ Tiefe: 21,1 / Dauer: 62min / Wassertemperatur: 6°C
So wie bei den letzten Tauchgängen, regnet es auch heute. Mein Buddy traut sich schon nicht mehr mich anzurufen um den Tauchgang wegen schlechtem Wetter abzusagen. Denn er kennt meine Antwort, die witziger weise auch immer zutrifft. “Wenn wir am See sind, hört es auf zu regnen!“ Wir sind am See und es tröpfelt nur noch leicht. Der regen hat mit einer leichten Verspätung von fünf Minuten aufgehört. Mein Buddy steht kopfschüttelnd im Wasser und fragt ob es denn nun trocken bleibt. “ Wenn wir wieder auftauchen regnet es nicht“
Gegen unsere Vermutung macht der See ab 10 Meter nicht zu und die Sicht bleibt gleichbleibend gut. Auch in 21 Metern eine super Sicht, doof nur das wir uns auf einem Plateau befinden. Unsere natürliche Orientierung, die Böschung des Sees, habe ich schon lange aus den Augen verloren. Wie gut das ich immer meinen Kompass dabei habe und noch besser: ich habe bevor wir abgetaucht sind eine Peilung genommen. Nach knapp fünfzehn Minuten auf dem 20er Plateau möchte ich doch gerne wieder meine Böschung sehen. Anscheinend sieht das mein Buddy genauso. Denn er schaut mich schon fragend an und freut sich das wenigstens ich den Kompass dabei habe. 😆 So finden wir nach kurzer Zeit wieder unsere natürliche Orientierungspunkte.
“Was ist denn das da vorne? Ein Baum?“ Nein! Als wir an dem komischen Gebilde herangetaucht waren, sahen wir dass es sich um Armierungseisen handelte. Einige Meter weite oben Lagen Wellplatten Eternit oder Zementfaserplatten. Eine ganze LKW-Ladung voll. Einfach in den See gekippt. So etwas ruiniert den ganzen Tauchgang.
Ein Fahrrad, eine Wäschetrommel, eine Plastikplane, ein Bürostuhl, ein Gitterrost und noch vieles mehr lagen in unmittelbarer Nähe herum!
Das Beste, eine Angel die anscheinend einem Angler ins Wasser gefallen war… wir hatten unseren Spaß. 🤣
Aber es gab auch schöne Dinge zu bewundern. Krebse die aus ihren selbstgebauten Höhlen krabbeln eine ganze Rotte Krapfen die sich unter einem Baum zusammenkuscheln und warten bis wir vorüber getaucht sind oder aber durch die klare Sicht die Unterwasserlandschaft.
Wir schauen von fünf Metern Tiefe nach oben und sehen wie der Regen auf das Wasser peitscht. Mein Buddy zeigt nach Oben und sein Gesichtsausdruck sagt so viel wie: “ Wir ziehen uns im trocken um? Wer es glaubt wird selig“. Ich bedeute ihm er soll abwarten. Immerhin haben wir ja noch ca. fünfzehn Minuten Tauchzeit vor uns.
Keine fünfzehn Minuten später durchbrechen wir die Wasseroberfläche und ziehen uns, noch ganz geflasht vom Tauchgang, unsere Flossen aus. Ich deute nur nach oben und frage ihn was er dazu meint. Es hat aufgehört zu regnen. Mein Buddy steigt kopfschüttelnd aus dem Wasser und ich höre noch irgendetwas gemurmeltes von ihm das sich wie Wetterprophet anhört 😆